Macht Sport klüger?
Jeder weiß, dass Sport für eine bessere Durchblutung und für eine Kräftigung der Muskulatur sorgt. Aber körperliches Training kann noch viel mehr! Es stärkt die Willenskraft, die Konzentration und verändert sogar unser Gehirn, so der Tenor von Studien. Egal ob beim Laufen, beim Biken oder beim Pilates, fast jede Sportart hilft uns zudem ausgeglichener und aufmerksamer zu sein.
Unser wichtiges Organ zwischen den Ohren arbeitet bei Menschen besser, die sich regelmäßig bewegen. Aber mit Klugheit sollten wir das nicht gleichsetzen. Nennen wir es einfach- höhere Aufmerksamkeit,
- mehr Gelassenheit sowie
- bessere Aufnahmefähigkeit.
Wie förderlich Lernpausen und Bewegung für die Aufmerksamkeit sind, können Sie in diesem Artikel nachlesen. Bewegungspausen beim Lernen verringern die Nervosität und fördern die Konzentration. So zeigen Untersuchungen, dass Kids nach dem Sportunterricht aufmerksamer sind als sonst.
Steigerung der Aufnahmefähigkeit
Bewegen wir uns nicht genug, wird unser Gehirn weniger stark durchblutet, und wir nehmen uns die Möglichkeit mehr Lernstoff aufzunehmen. Sind wir körperlich aktiv, wirkt sich das auch positiv auf das Wachstum unserer Nerven aus, denn durch stimulierende Reize entstehen neue Synapsen, und es werden Neuronen gebildet. Forschungen zeigen, dass bereits 20 bis 40 Minuten Ausdauertraining pro Tag dafür ausreichen, um den „neurotropen Wachstumsfaktor“ (BDNF) um 30% zu erhöhen. Die Neubildung von Nervenzellen hilft uns, Erlebnisse und Fakten besser abspeichern zu können. Auch der Orientierungssinn profitiert davon.
Besseres Gedächtnis
Körperliche Aktivität beeinflusst neben der Durchblutung auch die Konzentration von Botenstoffen in unserem Blut. In diesem Zusammenhang hervorzuheben ist der Anstieg des Serotoninspiegels, der sich positiv auf unsere Gedächtnisleistung auswirkt. Zudem wirkt Serotonin angstreduzierend und hellt unsere Stimmung auf.
Wie nachhaltig sind die positiven Effekte?
Sie halten eine Weile, aber wenn nicht mehr trainiert wird, sinken sie wieder - ähnlich dem Fitnesslevel. Allerdings gibt es auch länger andauernde Effekte, offenbar haben wir eine Art „Gedächtnis“ was die BDNF-Beeinflussung betrifft. Beispiel: Ex-Ausdauersportler erreichen nach einer zweiwöchigen Trainingspause mit nur einer Einheit einen deutlich höheren BDNF-Anstieg als Nicht-Sportler. Diese hätten für denselben Anstieg mehrere Trainingswochen gebraucht.
Fazit
Sport macht uns nicht klüger oder intelligenter, aber er macht uns lernfähiger!
Und positive Nebeneffekte wie mehr innere Ruhe oder eine bessere Stimmung nimmt man gerne mit in Kauf.